Timelapse - Tutorial

Timelapse (auf Deutsch und ganz klassisch „Zeitraffer“) – Videos sind derzeit „in“. Wer auf Youtube ein wenig von sich hält und seine Videos mit etwas Cinematografie spicken möchte, der baut meistens die eine oder andere Timelapse-Sequenz ein. Ist ja auch herrlich anzusehen. Wer allerdings keine Kamera besitzt, die eine automatische Timelapse-Funktion besitzt, der steht meist vor der Frage, wie er solche Videos trotzdem hinbekommen kann. Das erkläre ich Euch hier.

Timelapse – Videos aus Einzelbildern erstellen

Eine ganz brachiale Variante wäre, einfach eine lange Zeit zu filmen und dann später beim Editieren die Abspielgeschwindigkeit drastisch zu erhöhen. Nachteil dabei: Die ursprüngliche Videodatei wird riesig und es fehlt im optischen Eindruck der „Versatzeffekt“ der Einzelbilder. Die meisten Kameras sind darüber hinaus auch in der Aufnahmezeit so limitiert, dass nicht mehr als 30 Minuten am Stück gefilmt werden kann.

Schöner und in Bezug auf den Speicherplatz viel praktikabler ist es, das Timelapse-Video aus Einzelbildern zu erstellen. Dazu benötigt Ihr zunächst eine Möglichkeit, um bei gleich bleibenden Kameraeinstellungen eine ganze Zeitreihe immer gleicher Bilder aus der gleichen Position zu schießen.

Bildreihen mit Intervallfunktion oder Fernauslöser erstellen

Timelapse - TutorialIm besten Fall habt Ihr eine Kamera, die bereits eine Intervallfunktion für Bildreihen mitbringt. Ich habe beispielsweise gerade eine Fujifilm X30 zum Testen hier, welche eine super Intervallfunktion mitbringt. Ihr könnt einstellen, wie viele Bilder insgesamt geschossen werden sollen und in welchen Zeitabständen. Bei der X30 kann man den Beginn der Zeitreihe sogar timen – um sich beispielsweise schlafen zu legen und die Kamera automatisch den Sonnenaufgang fotografieren zu lassen. Sehr cool.

Wer dieses bequeme Vergnügen nicht hat, der kann sich (vor allem bei DSLR-Kameras) mit einem Fernauslöser behelfen, der eine Intervallfunktion mitbringt. Solche Funkauslöser gibt es bereits ab 30 Euro bei Amazon oder allen anderen Fotoartikelversendern, dieser hier, ein Kaiser Kabel-Fernauslöser, kostet beispielsweise aktuell knapp 50 Euro. Ich habe einen solchen Auslöser noch nicht getestet, das sollte aber funktionieren.

Welche Intervalle für Timelapse verwenden?

Jetzt stellt sich die Frage, welche Zeitintervalle bei den Bildern später ein ideales Timelapse-Video ergeben. Allgemein kann man sich an folgenden Richtwerten orientieren:

  • Wolken / Sonnenaufgang / Sonnenuntergang: ca. 5 – 15 Sekunden
  • aufgehende Knospen oder Blüten: ca. 30 – 60 Sekunden
  • Menschen auf Plätzen und in Straßen: ca. 1-5 Sekunden
  • Jahreszeiten oder Bauprojekte zwischen 1 Aufnahme pro Stunde bis 1 Bild pro Tag

Tim´s Tipp: Mit Stativ arbeiten

IFuji X30 auf dem Dachch empfehle Euch, Eure Bildreihen für Timelapse-Videos mit einem Stativ zu schießen. Zum einen stellt Ihr so sicher, dass das Bild und der Bildausschnitt immer gleich sind. Zweitens könnt Ihr die Kamera so sich selbst überlassen und müsst nicht dabei bleiben. Und drittens sind so ab und an bessere Perspektiven möglich. Ich beispielsweise habe das Timelapse-Video am Ende dieses Beitrags vom Dachfenster aus geschossen.

Was Ihr dafür braucht ist lediglich ein stabiles Klemmstativ / Gorillapod. Wie gesagt – es sollte ein gutes Stativ sein – zumindest so lange Ihr Eurer Kamera nicht hinterherklettern / springen / weinen möchtet…

Welche kostenlose Software zum Erstellen von Timelapse-Videos verwenden?

Jetzt geht es ans Eingemachte – wie macht Ihr aus Euren Bildreihen Videos? Ich persönlich nutze für den Mac die kostenlose Software Time Lapse Assembler. Über den Link kommt Ihr zur Webseite der Software und könnt sie dort downloaden. Ihr müsst nur den Ordner mit Euren Dateien (alle Bilddateien für das Video müssen in einem Ordner gespeichert sein) auswählen und könnt im Assembler dann noch das Videoformat, die Framerate und die Qualität auswählen. Fertig, einfacher geht es kaum.

Für Windows habe ich leider keine eigenen Erfahrungswerte – hier dürften aber als kostenlose Tools Picture2Avi oder VirtualDub in Frage kommen.

Fazit

Das war es dann auch schon. Ihr braucht nicht viel mehr als eines der oben vorgestellten kostenlosen Programme und eine Bildreihe. Ich habe heute beispielsweise eine kurze Reihe (120 Bilder) vom Sonnenuntergang vor meinem Dachzimmerfenster geschossen und mit TimeLapseAssembler zu einem Video verarbeitet. Das Ergebnis seht Ihr am Ende des Beitrags.

Viel Spaß beim Fotografieren und „Timelapsen“,

Euer Tim

(Dieses Video wurde aus Einzelbilder im Intervall 15 Sekunden erstellt / 24 fps)

(Dieses Video wurde aus Einzelbildern im Intervall 1 Sekunde erstellt / 24fps)

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